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Transsexualität, Homosexualität, TERFs
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
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Beitrag(#2303176) Verfasst am: 03.02.2024, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Innerhalb einer Gesellschaft, die die Menschenwürde zur höchsten Priorität erhebt, kann das biologische Geschlecht da nur als nachrangig gewertet werden. Es ist zwar wichtig für die Fortpflanzung, aber nicht für die Persönlichkeit.


"Nicht" oder "nicht ganz so"?
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"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2303179) Verfasst am: 03.02.2024, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Innerhalb einer Gesellschaft, die die Menschenwürde zur höchsten Priorität erhebt, kann das biologische Geschlecht da nur als nachrangig gewertet werden. Es ist zwar wichtig für die Fortpflanzung, aber nicht für die Persönlichkeit.


"Nicht" oder "nicht ganz so"?

Im Extremfall nicht. Das hängt von der Stärke der Geschlechtsinkongruenz ab. Deutlich wird es bei einer starken Inkongruenz mit eindeutig empfundenen Geschlecht: Denen ist das biologische Geschlecht egal.

Hier mal eine allgemeinverständliche Zusammenfassung aus medizinischer Sicht im Ärzteblatt.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31781
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Beitrag(#2303180) Verfasst am: 03.02.2024, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#2303182) Verfasst am: 03.02.2024, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.

Es geht schon um die ganze Gesellschaft, insofern, wie sie mit den Extremfällen umgeht.

Ansonsten dreht sich der Thread hier schon dem Titel nach um besondere Fälle.

Allerdings sind diese Extremfälle auch geeignet, um zu erkennen, wie wir wirklich funktionieren. Insofern geht es dann doch wieder um uns alle.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31781
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Beitrag(#2303184) Verfasst am: 03.02.2024, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.

Es geht schon um die ganze Gesellschaft, insofern, wie sie mit den Extremfällen umgeht.

Ansonsten dreht sich der Thread hier schon dem Titel nach um besondere Fälle.

Allerdings sind diese Extremfälle auch geeignet, um zu erkennen, wie wir wirklich funktionieren. Insofern geht es dann doch wieder um uns alle.


Meine Frage oben zielte ja darauf ab, dass ich denke, dass wir wirklich nicht so funktioniert, dass das biologische Geschlecht für die Persönlichkeit keine Rolle spielt. Vielleicht keine so große wie das soziale, aber nicht keine. Das halte ich für eine unhaltbare Aussage. Soinetwa als würde man sagen, wir äßen nie, weil wir Hunger haben, sondern immer nur, weil die Uhrzeit nach einer Mahlzeit verlangt.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21818

Beitrag(#2303185) Verfasst am: 03.02.2024, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.

Es geht schon um die ganze Gesellschaft, insofern, wie sie mit den Extremfällen umgeht.

Ansonsten dreht sich der Thread hier schon dem Titel nach um besondere Fälle.

Allerdings sind diese Extremfälle auch geeignet, um zu erkennen, wie wir wirklich funktionieren. Insofern geht es dann doch wieder um uns alle.


Meine Frage oben zielte ja darauf ab, dass ich denke, dass wir wirklich nicht so funktioniert, dass das biologische Geschlecht für die Persönlichkeit keine Rolle spielt. Vielleicht keine so große wie das soziale, aber nicht keine. Das halte ich für eine unhaltbare Aussage. Soinetwa als würde man sagen, wir äßen nie, weil wir Hunger haben, sondern immer nur, weil die Uhrzeit nach einer Mahlzeit verlangt.

(fett von mir)
Ich stimme fwo da zu: Welche Aspekte der Geschlechtlichkeit für die Persönlichkeit die wesentliche Rolle spielen, kann man nun mal nur bei den Fällen sehen, in denen sie nicht übereinstimmen. Da, wo alle Aspekte in beruhigender Ordnung zusammenpassen, sieht man einfach nicht, welcher davon nun prägender ist.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2303186) Verfasst am: 03.02.2024, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Meines Erachtens ist es Jacke wie Hose, ob man nun die Benennungen (a) "biologisches, psychologisches und soziales Geschlecht" oder (b) "Geschlecht, typische Geschlechtsmerkmale und subjektive Geschlechtsidentität" verwendet. In beiden Fällen hat man anerkannt, dass es verschiedene Aspekte dieses Komplexes gibt, die man - um dem Menschen in seiner Komplexität gerecht zu werden - begrifflich einerseits unterscheiden, andererseits aber auch aufeinander beziehen muss, und dabei keinen dieser Aspekte ignorieren darf. Das ist m.E. die gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis.

"Um dem Menschen in seiner [sexuellen] Komplexität gerecht zu werden," haben wir neben der Sexualbiologie Wissenschaften wie die Sexualpsychologie und die Sexualsoziologie entwickelt. Letztere setzen an der sexualbiologischen Unterscheidung männlicher und weiblicher Körper/Leiber an und sind darauf aufgebaut. Alles geht von der natürlichen, materiellen Basis des binären Sexus aus. Die antinaturalistischen Gendertheoretiker stellen die Sache auf den Kopf: Der kultürliche Gender-Überbau bestimmt nun alles.

Dein Beitrag, in dem du meinen zitierst und so scheinbar darauf antwortest, geht nicht inhaltlich auf meinen ein. Stattdessen wiederholst du nur zumx-ten Male das, was du immer schreibst, mit anderen Worten. Das ist schade.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2303187) Verfasst am: 03.02.2024, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Zitat:
P1: Biologische Geschlechtsdefinition=Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen
P2: Eine Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen ist beim Menschen nicht möglich
C: Eine biologische Geschlechtsdefinition ist beim Menschen nicht möglich

C folgt logisch aus P1 und P2.
P2 ist Aussage des BVerfG.

Da Du auch nach Hinweisen die Bedeutung des Wortes allein nicht verstanden hast, formuliere ich P2, der Deutlichkeit halber gleich unter Benutzung von P1, um:
P2: Eine biologische Geschlechtsbestimmung reicht nicht für eine Geschlechtsbestimmung bei Menschen.

Dass da nicht Dein C daraus folgt, siehst Du hoffentlich selbst.

Was aus Worten die Du dem BVerfG in den Mund legst, folgt oder nicht folgt, ist mir ehrlich gesagt scheißegal.

Angesichts dessen, dass du selbst dem BVerfG deine Interpretation in den Mund legst, solltest du den Ball mal ganz flach halten. Was du, wie auch ständig Myron, hier betreibst ist das Gleichsetzen von Ungleichem:

Zitat:
P1: Biologische Geschlechtsdefinition = Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen
P2: Eine Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen ist beim Menschen nicht möglich
C: Eine biologische Geschlechtsdefinition ist beim Menschen nicht möglich

C folgt logisch aus P1 und P2.
P2 ist Aussage des BVerfG.

In P1 bedeutet Geschlechtsbestimmung die Bestimmung nach dem biologischen Geschlecht, denn nach biologischen Merkmalen kann nur das biologische Geschlecht bestimmt werden.
P1 (vollständig) lautet also: "Biologische Geschlechtsdefinition = [biologische] Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen."

In P2, der Aussage den BVerfG kann aber gar keine biologische Geschlechtsbestimmung gemeint sein, sonst würde der Satz des BVerfG überhaupt keinen Sinn ergeben.
P2 (vollständig) lautet also: "Eine [biologische] Geschlechtsbestimmung allein nach biologischen Merkmalen ist beim Menschen nicht möglich."

Diese Prämisse P2 ist also schon in sich widersprüchlich und eine falsche Prämisse, die daneben auch P1 widerspricht. Und da C nun beliebig ist (ex falso quodlibet), kannst du als Konklusion natürlich schreiben, was du willst, allerdings harrt der Satz "C folgt logisch aus P1 und P2." aufgrund der Beliebigkeit deines Schlusses eines Beleges.

Soll aber P2 wahr sein, so kann mit Geschlechtsbestimmung nicht die biologische Geschlechtsbestimmung, die du dem BVerfG hier in den Mund legen willst, gemeint sein, woraus folgt:
Geschlechtsbestimmung (P1) =/= Geschlechtsbestimmung (P2).

Wenn du also einen Schluss basteln willst, der die Aussage den BVerfG enthält, bitte ich um konsistente Begriffsverwendung oder ggf um Korrektur meiner Aussagen.
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2303188) Verfasst am: 03.02.2024, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Nur mal so als Tipp: Es könnte doch noch mehr Wissenschaften geben, die sich mit dem Menschen befassen, und die in der Lage sind, das Geschlecht für ihren Bereich anders zu definieren als die allgemeine Biologie.

Deine Sicht der Wissenschaft scheint mir etwas sehr begrenzt, so als hättest Du nicht nur Scheuklappen, sondern zusätzlich noch ein Brett quer. Von dem solltest Du dich trennen, sonst bringt es nämlich keine Erweiterung des Gesichtsbereichs, wenn Du den Kopf zur Seite drehst.

@smallie: sorry für dieses ad personam, aber manchmal bin ich die Wiederholungen leid.


Ich bin es leid, Leute wie dich zum x-ten Mal auffordern zu müssen, endlich die angeblichen nichtbiologischen Definitionen von "männliches/weibliches Geschlecht" schwarz auf weiß vorzulegen. Du darfst gerne aus der psychologischen oder soziologischen Fachliteratur zitieren, falls du darin (nichtzirkuläre) explizite Definitionen findest.

Hatten wir schon:

jdf hat folgendes geschrieben:
Here you are:

jdf hat folgendes geschrieben:
Eine Person hat das juristische Geschlecht, das für sie im Personenstandsregister des zuständigen Standesamtes angegeben ist.

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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21818

Beitrag(#2303189) Verfasst am: 04.02.2024, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Kannst Du verstehen, dass bei (a) biologisches Geschlecht lediglich eine Unterkategorie von Geschlecht bildet und folglich nicht mit diesem identisch ist, während bei (b) die Bestimmung des Geschlechts mit der Bestimmung biologischer Merkmale bereits abgeschlossen ist? Siehst Du diesen Unterschied ein?

Natürlich kann ich das verstehen. Wenn man bei (b) das Wort "Geschlecht" für biologische Aspekte reservieren will, dann ist die Bestimmung dessen, was man mit dem Wort "Geschlecht" bezeichnet, mit der Bestimmung biologischer Merkmale beendet. Das ist völlig banal, weil es schlicht aus der Festlegung auf diesen Wortgebrauch folgt.

Das ist aber immer noch kein inhaltlicher Unterschied. Schließlich ist auch bei der Wortverwendung (a) die Bestimmung dessen, was man mit dem Ausdruck "biologisches Geschlecht" bezeichnet, mit der Bestimmung biologischer Merkmale beendet. Das ist sachlich genau derselbe Vorgang.
Und ebenso wie bei (a) ist auch bei (b) die Sache, um die es geht, nämlich das Gesamtphänomen menschlicher Geschlechtlichkeit, mit der Bestimmung biologischer Merkmale eben nicht beendet.

Du hast also immer noch keine inhaltlichen Unterschiede zwischen den beiden Ausdrucksweisen aufgezeigt.
Daher bietet deine Ausdrucksweise (b) mMn keine Vorteile, um sich mit dem Phänomen menschlicher Geschlechtlichkeit inhaltlich zu befassen. Dafür allerdings verschiedene Nachteile:
- Sie entfernt sich vom allgemeinen Sprachgebrauch, in dem Begriffe wie "Geschlecht" und dann auch "Mann", "Frau" etc.pp. eben nicht nur biologische, sondern auch psychologische und soziale Aspekte haben.
- Sie bietet keinen einfachen Ausdruck für die übergreifende Sache: Während man bei (a) schlicht "Geschlecht" sagt (und die Ausdifferenzierung spezifischer Aspekte mit Adjektiven benannt wird), muss man bei (b) einen geeigneten Ausdruck erst suchen. So wie ich mich hier für einen geeigneten Ausdruck ziemlich verrenken muss, damit ich die verschiedenen Ausdrucksweisen überhaupt mit dir diskutieren kann.
- Sie macht es - durch die beiden vorhergehenden Punkte - leichter, faktenwidrig so zu tun, als wäre mit der Bestimmung biologischer Merkmale auch die Sache insgesamt beendet. Das spielt nur Transfeind:innen in die Hände.

Babyface hat folgendes geschrieben:
Die Frage die gerade verhandelt wird, ist nicht warum man Möglichkeit (b) den Vorzug vor (a) geben sollte, sondern immer noch die Frage welche wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse das sein sollen, die zum Ausschluss der Möglichkeit führen, das Geschlecht allein nach biologischen Merkmalen zu bestimmen. Mit (b) habe ich widerlegt, dass (a) notwendig zur Beschreibung menschlicher Komplexität ist, ergo menschliche Komplexität nicht die gesuchte wissenschaftliche Erkenntnis sein kann. Dass (b) dieselben empirischen Phänomene adressiert wie (a) war Teil meiner Argumentation und muss mir deshalb nicht erklärt werden. Ändert allerdings alles nichts an der Tatsache, dass (a) einen weiteren Geschlechtsbegriff als (b) verwendet, und wir folglich zwei Geschlechtsbegriffe unterscheiden können: einen biologischen und einen biopsychosozialen.

Du hast überhaupt nichts widerlegt. Denn dem Bundesverfassungsgericht geht es - und das hätte ich bei einer:m verständigen Lesenden wirklich für selbstverständlich gehalten - natürlich nicht darum, dass der Wortgebrauch (a) wissenschaftlich zwingend wäre. Wer zu viel Langeweile hat, kann jederzeit für alles einen neuen Wortgebrauch erfinden. Vielmehr geht es dem Gericht darum, dass die Sache, der Gesamzusammenhang von biologischen, psychischen und sozialen Aspekten bei der menschlichen Geschlechtlichkeit, mit den biologischen Merkmalen nicht erledigt ist. Das ist das, was wissenschaftlich erwiesen ist, nicht ein bestimmter Wortgebrauch. Und dem scheinst du inhaltlich ja auch zuzustimmen:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Aus juristischer Sicht muss sie jedoch in Situationen zurücktreten wo Menschen eine Anpassung ihres Geschlechtseintrags an ihre subjektive Geschlechtsidentität verlangen, weil die biologische Bestimmung ansonsten mit den Grundrechten in Konflikt gerät.

Und:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Zur Bewertung von (b): Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es schlicht keine Gründe die dagegen sprechen. (b) bietet eine klare, stringente Operationalisierung und ist deshalb für Forschungszwecke geeignet und nützlich.

Aus wissenschaftlicher Sicht spricht auch nichts gegen Wortgebrauch (a), er kann wissenschaftlich ohne weiteres genauso operationalisiert werden, hat aber die o.g. Nachteile nicht.

Aus diesen Gründen ist es mir immer noch unbegreiflich, warum du um den bloßen, gut verständlichen Wortgebrauch, mittels dessen das BVerfG seine Position formuliert hat, so ein Trara aufführst (bis zum Vorwurf des "Faselns"), während du an der Position selbst anscheinend gar nichts auszusetzen hast.

Du hast da dem Kaiser erst mühsam einen langen, langen Bart gestrickt, nur um dich jetzt darum streiten zu können.
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31781
Wohnort: Woanders

Beitrag(#2303190) Verfasst am: 04.02.2024, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.

Es geht schon um die ganze Gesellschaft, insofern, wie sie mit den Extremfällen umgeht.

Ansonsten dreht sich der Thread hier schon dem Titel nach um besondere Fälle.

Allerdings sind diese Extremfälle auch geeignet, um zu erkennen, wie wir wirklich funktionieren. Insofern geht es dann doch wieder um uns alle.


Meine Frage oben zielte ja darauf ab, dass ich denke, dass wir wirklich nicht so funktioniert, dass das biologische Geschlecht für die Persönlichkeit keine Rolle spielt. Vielleicht keine so große wie das soziale, aber nicht keine. Das halte ich für eine unhaltbare Aussage. Soinetwa als würde man sagen, wir äßen nie, weil wir Hunger haben, sondern immer nur, weil die Uhrzeit nach einer Mahlzeit verlangt.

(fett von mir)
Ich stimme fwo da zu: Welche Aspekte der Geschlechtlichkeit für die Persönlichkeit die wesentliche Rolle spielen, kann man nun mal nur bei den Fällen sehen, in denen sie nicht übereinstimmen. Da, wo alle Aspekte in beruhigender Ordnung zusammenpassen, sieht man einfach nicht, welcher davon nun prägender ist.


Genau.

Und dann zu sagen, dass ein Aspekt keine Rolle spielt ist mindestens falsch. Und wenn man das für eine Sorte Mensch nicht ausschließen kann, dann auch für nicht eine andere. Denn Menschen sind sie ja trotzdem. Extremfall hin oder her.
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Kanashikute Yarikirenai
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2303191) Verfasst am: 04.02.2024, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
(b) "Geschlecht, typische Geschlechtsmerkmale und subjektive Geschlechtsidentität" verwendet.

Es ist doch erstaunlich, wie Myron es geschafft hat, den Begriff "subjektive Geschlechtsidentität" in dieser Diskussion zu etablieren. noc
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3515

Beitrag(#2303192) Verfasst am: 04.02.2024, 02:29    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Es ist doch erstaunlich, wie Myron es geschafft hat, den Begriff "subjektive Geschlechtsidentität" in dieser Diskussion zu etablieren.


Und? Dieser Begriff ist übrigens nicht nur hier etabliert!

Zitat:
"Der Bundestag hat am Donnerstag, 13. Dezember 2018, das Personenstandsgesetz geändert. Den Gesetzentwurf „zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben“ (19/4669, 19/5422, 19/5647 Nr. 19) nahm er mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD gegen die Stimmen der AfD und der Linken bei Enthaltung der FDP und von Bündnis 90/Die Grünen an."

Quelle: https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2018/kw50-de-geburtenregister-581364


Ein Ausschnitt aus dem angenommenen Gesetzesentwurf 19/4669 (S. 7):

Zitat:
"Wesentlicher Inhalt des Entwurfs
An der Eintragung des Geschlechts bei der Geburt eines Kindes wird festgehalten. In § 22 Absatz 3 PStG wird zusätzlich zu den bestehenden drei Varianten („weiblich“, „männlich“, „ohne Angabe“) die Möglichkeit vorgesehen, das Geschlecht als „divers“ zu beurkunden, wenn zum Zeitpunkt der Geburt eine Zuordnung zum weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht möglich ist. Die subjektive Geschlechtsidentität [meine Betonung] ist individuell, so dass es keine universell für alle Betroffenen geltende Bezeichnung einer weiteren Geschlechtsoption gibt."


Ein Beispiel aus der Fachliteratur:

Zitat:
"Grundlegende geschlechtertheoretische Arbeiten stammen aus der ethnomethodologischen Forschung der 1970er Jahre. Kessler und Mc Kenna (1978) unterscheiden zwischen

* Geschlechterordnung anhand von Stereotypen (gender assignment),
* subjektive Geschlechtsidentität (gender identity) und
* Zuschreibungen von Fähigkeiten und Verhalten (gender attribution).

Mit Geschlechterordnung sind die Strukturen, Routinen und die sie stützenden (verinnerlichten) Normen gemeint, mit denen Frauen und Männern ihr jeweiliger Platz auf dem Arbeitsmarkt, in der beruflichen Positionshierarchie, in der Familie und Hochschule u. a. m. zugewiesen wird. Die Gender-Identität betrifft das Selbstverständnis, das über Selbstauskünfte eruiert werden kann, während sich die Genderattributionen auf die Außenwahrnehmungen und Zuschreibungen beziehen und nach Kessler und Mc Kenna vorrangig sind."

(Metz-Göckel, Sigrid. "Genderdimensionen in der Hochschuldidaktik-Forschung." In Handbuch Geschlechterforschung und Fachdidaktik, hrsg. v. Marita Kampshoff & Claudia Wiepcke, 317-330. Wiesbaden: Springer, 2012. S. 319)


* "subjektive Geschlechtsidentität" bei GoogleBooks
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2303193) Verfasst am: 04.02.2024, 02:59    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ach so. Wir reden über Extremfälle. Ich dachte es geht um eine ganze Gesellschaft. Mein Fehler.

Es geht schon um die ganze Gesellschaft, insofern, wie sie mit den Extremfällen umgeht.

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Allerdings sind diese Extremfälle auch geeignet, um zu erkennen, wie wir wirklich funktionieren. Insofern geht es dann doch wieder um uns alle.


Meine Frage oben zielte ja darauf ab, dass ich denke, dass wir wirklich nicht so funktioniert, dass das biologische Geschlecht für die Persönlichkeit keine Rolle spielt. Vielleicht keine so große wie das soziale, aber nicht keine. Das halte ich für eine unhaltbare Aussage. Soinetwa als würde man sagen, wir äßen nie, weil wir Hunger haben, sondern immer nur, weil die Uhrzeit nach einer Mahlzeit verlangt.

(fett von mir)
Ich stimme fwo da zu: Welche Aspekte der Geschlechtlichkeit für die Persönlichkeit die wesentliche Rolle spielen, kann man nun mal nur bei den Fällen sehen, in denen sie nicht übereinstimmen. Da, wo alle Aspekte in beruhigender Ordnung zusammenpassen, sieht man einfach nicht, welcher davon nun prägender ist.

Bei wem ist die Geschlechtlichkeit schon in beruhigender Ordnung?

Ich lehne mich wohl nicht zu weit zum Fenster raus, wenn ich sage, dass der weit überwiegende Teil der Menschen, bei denen die Grundbedürfnisse einigermaßen erfüllt sind, sich mit ihrer Geschlechtsidentität auseinandersetzen und diesbezüglich Unzufriedenheiten oder mindestens Wünsche haben, wie es besser sein könnte.

Frag mal Cis-Menschen, warum sie sowas machen:

Frag mal im Fitnessstudio, wer ausschließlich aus gesundheitlichen Gründen dort trainiert und wem es um Attraktivität geht. Frag mal Menschen mit Anorexie, warum sie "dünn sein wollen". Frag mal gesunde Männer, die Testosteron zu sich nehmen, warum sie das tun. Frag mal Elon Musk, warum er eine(?) Haartransplantation hat durchführen lassen. Frag mal einen Arzt, warum Botox gespritzt wird. Frag mal Frauen warum sie sich nach einer Mastektomie häufig Implantate einsetzen lassen. Frag mal Frauen, die sich ihre Gesichtsbehaarung entfernen lassen, warum sie das tun, oder dich selbst, warum überhaupt Milliarden im Jahr für Kosmetika ausgegeben werden.

All das hat selbstverständlich mit der Geschlechtsidentität zu tun und zwar mit der objektiven Geschlechtsidentität. Und alles Aufgezählte hat bei diesen Cis-Menschen keinen Einfluss auf ihr biologisches Geschlecht, es geht nur um die Geschlechtsidentität. Und diese Themen setzen sich natürlich auch jenseits des Körpers fort und betreffen sämtliche Lebensäußerungen eines Menschen hinsichtlich des Geschlechts.

Das biologische Geschlecht tritt erst bei der Fortpflanzung oder bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane in den Vordergrund, sei es zB bei der künstlichen Befruchtung oder bei Hormonstörungen, ansonsten ist die Geschlechtsidentität der bestimmende Teil der Geschlechtlichkeit.

Das Thema der Geschlechtsidentität betrifft also mitnichten bloß Transmenschen sondern tatsächlich die gesamte Gesellschaft.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3515

Beitrag(#2303194) Verfasst am: 04.02.2024, 03:08    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Ich bin es leid, Leute wie dich zum x-ten Mal auffordern zu müssen, endlich die angeblichen nichtbiologischen Definitionen von "männliches/weibliches Geschlecht" schwarz auf weiß vorzulegen. Du darfst gerne aus der psychologischen oder soziologischen Fachliteratur zitieren, falls du darin (nichtzirkuläre) explizite Definitionen findest.

Hatten wir schon:

jdf hat folgendes geschrieben:
Here you are:

jdf hat folgendes geschrieben:
Eine Person hat das juristische Geschlecht, das für sie im Personenstandsregister des zuständigen Standesamtes angegeben ist.


Was soll ich denn damit anfangen?! Das ist ja nicht einmal eine explizite Definition des juristischen Geschlechts, die entsprechend dem Zitierten wie folgt lauten müsste:

"X ist im juristischen Sinn männlich/weiblich"
=def
"Das Geschlecht von X ist im Personenstandsregister des zuständigen Standesamtes als männlich/weiblich angegeben"


Diese Definition ist offenkundig zirkulär, weil "männlich/weiblich" Teil des Definiens ist!

Egal, denn wenn ich von "nichtbiologischen Definitionen von "männliches/weibliches Geschlecht"" spreche, dann meine ich nicht juristische, sondern psychologische oder soziologische Definitionen, die sich auf ein (angeblich reales) männliches/weibliches Geschlecht jenseits des biologischen beziehen:

"X ist ein Mitglied des psychologischen/soziologischen männlichen Geschlechts"
=def
"X…"

"X ist ein Mitglied des psychologischen/soziologischen weiblichen Geschlechts"
=def
"X…"
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2303195) Verfasst am: 04.02.2024, 03:13    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Es ist doch erstaunlich, wie Myron es geschafft hat, den Begriff "subjektive Geschlechtsidentität" in dieser Diskussion zu etablieren.


Und? Dieser Begriff ist übrigens nicht nur hier etabliert!

Jupps. Aber andernorts werden die Geschlechtsidentität bzw die objektive Geschlechtsidentität nicht in böswilliger Weise durch die subjektive Geschlechtsidentität ersetzt, so wie du es tust.



Und übrigens:

Myron hat folgendes geschrieben:
Ein Ausschnitt aus dem angenommenen Gesetzesentwurf 19/4669 (S. 7):

Zitat:
"Wesentlicher Inhalt des Entwurfs
An der Eintragung des Geschlechts bei der Geburt eines Kindes wird festgehalten. In § 22 Absatz 3 PStG wird zusätzlich zu den bestehenden drei Varianten („weiblich“, „männlich“, „ohne Angabe“) die Möglichkeit vorgesehen, das Geschlecht als „divers“ zu beurkunden, wenn zum Zeitpunkt der Geburt eine Zuordnung zum weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht möglich ist. Die subjektive Geschlechtsidentität [meine Betonung] ist individuell, so dass es keine universell für alle Betroffenen geltende Bezeichnung einer weiteren Geschlechtsoption gibt."

Nope. Das ist aus der Begründung, nicht aus dem Gesetzentwurf. Sonst hättest du ja auch das Gesetz zitieren können.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Myron
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Beitrag(#2303196) Verfasst am: 04.02.2024, 04:14    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Seit sich die Psychologen und insbesondere die Psychoanalytiker (Erik Erikson u.a.) den Begriff der Identität geschnappt haben, hat sich seine Bedeutung aufgebläht und zugleich verdunkelt. Oft scheint damit die ganze Personalität/Persönlichkeit oder der ganze Charakter eines Individuums gemeint zu sein.


Die Unklarheit des psychologischen/soziologischen Identitätsbegriffs scheint das Niveau des Begriffs Postmodernität erreicht zu haben.

Zitat:
"By the early 1970s Robert Coles could lament that the terms identity and identity crisis had become "the purest of clichés." A 1972 book, The Identity Society, which stated among other things that Vietnam was the first war fought by an "identity society," offered corroborative evidence for that judgment. Identity had reached the level of generality and diffuseness that A. O. Lovejoy complained of many years earlier in respect to the word romantic: it had "come to mean so many things that, by itself, it means nothing. It has ceased to perform the function of a verbal sign." There is little point in asking what identity "really means" when matters have reached this pass. The more pertinent questions are, What can we find out about the specific channels through which the word passed into such widespread use? and What elements in the intellectual background of its emergence help explain its extraordinary popularity?

Erikson was the key figure in putting the word into circulation. He coined the expression identity crisis and did more than anyone else to popularize identity. In his usage identity means something quite definite, but terribly elusive. In fact, the subtlety of Eriksonian identity helps account for the vagueness that soon enveloped the term, for his ideas are of the sort that cannot bear being popularized without at the same time being blunted and muddied."

(Gleason, Philip. "Identifying Identity: A Semantic History." Journal of American History 69/4 (1983): 910–931. pp. 913-4)


Zitat:
""Identity," we argue, tends to mean too much (when understood in a strong sense), too little (when understood in a weak sense), or nothing at all (because of its sheer ambiguity). We take stock of the conceptual and theoretical work "identity" is supposed to do and suggest that this work might be done better by other terms, less ambiguous, and unencumbered by the reifying connotations of "identity.""

(Brubaker, Rogers, and Frederick Cooper. "Beyond 'Identity'." Theory and Society 29/1 (2000): 1–47. p. 1)

"What alternative terms might stand in for "identity," doing the theoretical work "identity" is supposed to do without its confusing, contradictory connotations? Given the great range and heterogeneity of the work done by "identity,"it would be fruitless to look for a single substitute, for such a term would be as overburdened as "identity" itself. Our strategy has been rather to unbundle the thick tangle of meanings that have accumulated around the term "identity," and to parcel out the work to a number of less congested terms. We sketch three clusters of terms here.

Identification and categorization

Self-understanding and social location

Commonality, connectedness, groupness"

(Brubaker, Rogers, and Frederick Cooper. "Beyond 'Identity'." Theory and Society 29/1 (2000): 1–47. pp. 14-9)


Solche Alternativbegriffe wie (Selbst-/Fremd-)Identifikation, (Selbst-/Fremd-)Kategorisierung (Klassifikation), Selbstverständnis (Selbstbild), soziale Verortung, Gemeinschaftlichkeit, Verbundenheit, Zusammengehörigkeitsgefühl [Brubaker&Cooper verwenden im Originaltext dieses deutsche Wort unter Berufung auf Max Weber] sind hilfreich, damit sich der den psychologisch-soziologischen Identitätsbegriff umgebende Nebel lichtet.

Bosinski schreibt: "Geschlechtsidentität ist ein basales, zumeist unhinterfragtes Selbstverständnis, eine Seinsform."

Es gibt beispielsweise ein Buch von Bernadette Müller mit dem Titel Empirische Identitätsforschung: Personale, soziale und kulturelle Dimensionen der Selbstverortung.
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Myron
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Beitrag(#2303197) Verfasst am: 04.02.2024, 04:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist doch, warum man wollen sollte, dass die Bestimmung des Geschlechts mit der Bestimmung biologischer Merkmale abgeschlossen ist. tillich hat nämlich völlig Recht, dass die Unterscheidung, die du da machst, keine begriffliche Unterscheidung ist, d. h. keine in der Sache, sondern ausschließlich eine in unserem Umgang mit der Sache.


Zitat:
"Wie viele Arten nichtbiologischer männlicher/weiblicher Geschlechter soll es denn außer dem biologischen männlichen/weiblichen Geschlecht geben, und wie sollen jene definiert werden?"

—Myron: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2302757#2302757
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Myron
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Beitrag(#2303198) Verfasst am: 04.02.2024, 04:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Auf die Thematik der Geschlechtsidentität bei Marx (spezifisch in den Manuskripten zur sogenannten "deutschen Ideologie") bin ich übrigens tatsächlich auch in meiner Dissertation in zwei kurzen Teilkapiteln (im ersten und fünften Kapitel) zu sprechen gekommen. Diese ist zwar noch nicht veröffentlicht, aber einiges Erhellendes zu dem Thema findet sich auch im Anhang zur Sexualpsychologie in Wolfgang Eßbachs ausgezeichnetem Buch "Gegenzüge. Der Materialismus des Selbst und seine Ausgrenzung aus dem Marxismus - eine Studie über die Kontroverse zwischen Max Stirner und Karl Marx".


Wenn in der Psychologie/Soziologie über Identität gesprochen wird, dann ist meistens auch vom "Selbst" die Rede. Doch was ist denn ein Selbst überhaupt? Ist man ein Selbst oder hat man ein Selbst?

Zitat:
"Let us consider some attempts to say what a self might be. It doesn’t matter whether we take these proposals to be definitions of ‘self’ or only as giving essential or paradigmatic or at any rate salient features of selves. Take them as proposed answers to the ordinary question, What is a self?

Account 1. One’s self is that unchanging, simple substance to which one’s impressions and ideas have reference.

Account 2. One’s self is the inner subject of one’s conscious experiences.

Account 3. One’s self is just that person, himself.

Account 4. One’s self is that indescribable and unidentifiable private, inner being within one.

Account 5. One’s self is what one values above all else.

Account 6. One’s self is the unconscious mechanism responsible for the unity of one’s consciousness.

Account 7. One’s self is a psychological or behavioural attribute of one.

Account 8. One’s self is an aggregate of or a construction out of one’s sense-experiences.

What, then, of the problem of the self? What is it a problem about? There is clearly nothing that satisfies all of these accounts. There aren’t even two or three similar kinds of things that each satisfy most of them. It should be equally clear that there is no one thing—no single idea—that all of these accounts could reasonably be seen as trying to capture. There is no one sort of thing that some believe is a construction out of sense-impressions and others take to be a mental attribute, a simple substance, an organ, a human being, or in some cases even a house or a hamster. It should also be clear that there are no agreed characteristic attributes of selves, or even any generally accepted cases. (We can’t even pick out a self in a purely relational way, for example as ‘Bertrand Russell’s self’, without controversy, for on some accounts of ‘self’ there are no selves to pick out, while on others Russell might have had any number of different selves.) I conclude that those who use the word ‘self’, if they are saying anything coherent at all, must be talking about completely different things. Thus, there is no such idea as the idea of the self, and therefore nothing for the ‘problem of the self’ to be a problem about."

(Olson, Eric T. "There is No Problem of the Self." Journal of Consciousness Studies 5/5-6 (1998): 645–657. pp. 647-51)
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Myron
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Beitrag(#2303199) Verfasst am: 04.02.2024, 05:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Wir müssen hier gar nicht tief in den Marxismus eintauchen, denn es geht einfach um das anschauliche Basis-Überbau-Modell angewandt auf die Sexus-Gender-Unterscheidung.

Dann extra für dich etwas simpler ausgedrückt: Das "Modell" (bzw. es handelt sich nicht mal im eigentlichen Sinne um ein Modell, sondern um eine Metapher) ist schon Mist, und die "Anwendung", die du davon machst, ist noch größerer Mist. Vielleicht solltest du reflektieren, was es für dein "Modell" bedeutet, dass du zu seinem Ausdruck eine überholte Metapher zweckentfremden musst.


Nennen wir es eine Analogie! Es ist jedenfalls kein "Mist" zu sagen, Gender sei ein soziokultureller Überbau auf der Grundlage des natürlichen Sexus.
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Myron
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Beitrag(#2303200) Verfasst am: 04.02.2024, 05:09    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

btw:
Die Natürlichkeit, auf die sich Leute berufen, um das Widernatürliche abzulehnen, ist ein kulturelles Konstrukt, das i.A. genau dann verabsolutiert wird, wenn diese Leute aufgehört haben, den Prozess der Beschreibung der Natur, den wir Wissenschaft nennen, weiter zu verfolgen, weil er ihnen zu kompliziert geworden ist.


Der (binäre) Sexus ist natürlich, eben weil er kein kulturelles Konstrukt ist!
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Myron
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Beitrag(#2303201) Verfasst am: 04.02.2024, 05:20    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:

Letzterer Punkt gilt aber auch für jede biopsychosoziale Definition: In dem Augenblick wo jemand seine subjektive Geschlechtsidentität rechtlich geltend macht, treten biologisches und soziales Geschlecht hinter das psychologische Geschlecht vollständig zurück und sind genauso scheißegal (wobei das soziale Geschlecht eigentlich zu keinem Zeitpunkt eine juristische Rolle spielt). Es zählt dann nur noch das subjektive Erleben.


Genauer gesagt: Beim Selbstbestimmungsgesetz zählt allein die bloße Behauptung (als eine Art sprachlicher Äußerung) irgendeiner "Geschlechtsidentität"; denn die Juristen haben keinen Zugang zum privaten, subjektiven Selbsterleben einer Person, welches äußerlich nicht erkennbar ist.
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Myron
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Beitrag(#2303202) Verfasst am: 04.02.2024, 05:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Innerhalb einer Gesellschaft, die die Menschenwürde zur höchsten Priorität erhebt, kann das biologische Geschlecht da nur als nachrangig gewertet werden. Es ist zwar wichtig für die Fortpflanzung, aber nicht für die Persönlichkeit.


Is klar, wo die Realität der "freien Entfaltung der Persönlichkeit" im Wege steht, da soll sie gefälligst Platz machen für Fiktionen und Illusionen wie "Transfrauen sind Frauen".
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Myron
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Beitrag(#2303203) Verfasst am: 04.02.2024, 05:52    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Hier mal eine allgemeinverständliche Zusammenfassung aus medizinischer Sicht im Ärzteblatt.


"Transidentität wurde lange (und wird teilweise immer noch) als krankheitswertige Störung und Wahnidee angesehen. Allmählich setzt sich jedoch ein umfassenderes Verständnis durch. Danach ist Trans-identität eine angeborene Variante der geschlechtlichen Identität von Menschen, bei der die Geschlechtsidentität mit dem zugewiesenen Geschlecht nicht übereinstimmt."

Es müsste richtigerweise lauten: "Im Fall einer geschlechtlichen Transidentifikation stimmt das geschlechtliche Selbstbild nicht mit dem eigenen Geschlecht überein."
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Myron
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Beitrag(#2303204) Verfasst am: 04.02.2024, 06:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Meines Erachtens ist es Jacke wie Hose, ob man nun die Benennungen (a) "biologisches, psychologisches und soziales Geschlecht" oder (b) "Geschlecht, typische Geschlechtsmerkmale und subjektive Geschlechtsidentität" verwendet. In beiden Fällen hat man anerkannt, dass es verschiedene Aspekte dieses Komplexes gibt, die man - um dem Menschen in seiner Komplexität gerecht zu werden - begrifflich einerseits unterscheiden, andererseits aber auch aufeinander beziehen muss, und dabei keinen dieser Aspekte ignorieren darf. Das ist m.E. die gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis.


Wenn es um die Frage geht, wer welchem Geschlecht (Sexus) angehört, dürfen psychosoziale Aspekte gänzlich ignoriert werden.
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Myron
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Beitrag(#2303205) Verfasst am: 04.02.2024, 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Jupps. Aber andernorts werden die Geschlechtsidentität bzw die objektive Geschlechtsidentität nicht in böswilliger Weise durch die subjektive Geschlechtsidentität ersetzt, so wie du es tust.


Wie bitte?!

jdf hat folgendes geschrieben:
Und übrigens:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ein Ausschnitt aus dem angenommenen Gesetzesentwurf 19/4669 (S. 7):

Zitat:
"Wesentlicher Inhalt des Entwurfs
An der Eintragung des Geschlechts bei der Geburt eines Kindes wird festgehalten. In § 22 Absatz 3 PStG wird zusätzlich zu den bestehenden drei Varianten („weiblich“, „männlich“, „ohne Angabe“) die Möglichkeit vorgesehen, das Geschlecht als „divers“ zu beurkunden, wenn zum Zeitpunkt der Geburt eine Zuordnung zum weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht möglich ist. Die subjektive Geschlechtsidentität [meine Betonung] ist individuell, so dass es keine universell für alle Betroffenen geltende Bezeichnung einer weiteren Geschlechtsoption gibt."

Nope. Das ist aus der Begründung, nicht aus dem Gesetzentwurf. Sonst hättest du ja auch das Gesetz zitieren können.


Okay, du hast recht. Ist aber trotzdem Teil des offiziellen Textes.
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beitrag(#2303206) Verfasst am: 04.02.2024, 08:34    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Wenn in der Psychologie/Soziologie über Identität gesprochen wird, dann ist meistens auch vom "Selbst" die Rede. Doch was ist denn ein Selbst überhaupt? Ist man ein Selbst oder hat man ein Selbst?

Autsch. So viel (geradezu fraktale) Dekontextualisierung muss man erstmal hinbekommen. Der einzige Punkt, an dem das Wort "Selbst" in meinem Beitrag überhaupt vorkam, war im Rahmen der Angabe eines Buchtitels. Dass sich der Begriff "Materialismus des Selbst" in diesem Buchtitel auf Stirner bezieht, und zwar in Abgrenzung zu Marx und Engels, geht dir aber trotz klarem Kontext natürlich nicht auf, weil du dich solcher "Analogien" wie dem Basis-Überbau-Schema ohne jegliche Kenntnis ihres theoriegeschichtlichen Hintergrundes bedienst und daher das von mir Gesagte offensichtlich überhaupt nicht einordnen kannst. Was für einen Begriff des Selbst Stirner vertritt, kannst du übrigens bei Stirner oder von mir aus ergänzend dazu bei Eßbach nachlesen, wenn es dich denn wirklich interessiert und du nicht einfach nur wild ins Blaue hinein drauflos getippt hast, als du das Wort "Selbst" gelesen hast (was ja meine Vermutung wäre). Nicht dass irgendwas davon hier im Thread eine allzu große Rolle spielen würde.

Myron hat folgendes geschrieben:
Nennen wir es eine Analogie! Es ist jedenfalls kein "Mist" zu sagen, Gender sei ein soziokultureller Überbau auf der Grundlage des natürlichen Sexus.

...Ich weiß nicht, ob ich es eine "Analogie" nennen soll, wenn es aussieht wie Mist, sich anfühlt wie Mist und stinkt wie Mist. Ich glaube, ich bleibe bei Mist. Lachen

Myron hat folgendes geschrieben:
Is klar, wo die Realität der "freien Entfaltung der Persönlichkeit" im Wege steht, da soll sie gefälligst Platz machen für Fiktionen und Illusionen wie "Transfrauen sind Frauen".

Dass du anscheinend mit einem grundgesetzlich garantierten Grundrecht auf Kriegsfuß stehst, wundert mich an diesem Punkt irgendwie auch nicht mehr...

Myron hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Hier mal eine allgemeinverständliche Zusammenfassung aus medizinischer Sicht im Ärzteblatt.


"Transidentität wurde lange (und wird teilweise immer noch) als krankheitswertige Störung und Wahnidee angesehen. Allmählich setzt sich jedoch ein umfassenderes Verständnis durch. Danach ist Trans-identität eine angeborene Variante der geschlechtlichen Identität von Menschen, bei der die Geschlechtsidentität mit dem zugewiesenen Geschlecht nicht übereinstimmt."

Es müsste richtigerweise lauten: "Im Fall einer geschlechtlichen Transidentifikation stimmt das geschlechtliche Selbstbild nicht mit dem eigenen Geschlecht überein."

Du hast Medizinern nicht vorzuschreiben, was und wie sie über ihr eigenes Fach zu schreiben haben.
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Bravopunk
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Beitrag(#2303207) Verfasst am: 04.02.2024, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Da ist er wieder, der Konjunktiv, der als Imperativ gelesen wird. Ein Trans-Konjunktiv. ^^
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Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#2303208) Verfasst am: 04.02.2024, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Lachen zwinkern Knuddeln Ich liebe es...
Mein lieber kleiner Lord Myron.

Hat dir eigentlich schon jemand gesagt, dass Du wirklich süß bist, wenn Du da so zornig mit dem Fuß aufstampfst und dabei, eine nach der anderen, die gesammelten Wahrheiten Deiner Kinderbücher ausposaunst, ob die nun Grimms Wörterbuch oder sonstwie heißen?

Oder hattest Du doch heimlich Zugang zur Akasha-Chronik, so sicher, wie Du Dir Deiner Wahrheiten bist? Das fände ich nun wieder bedenklich, denn es würde für einen unkontrollierten Zugang zu Rauschmitteln sprechen.

Aber es hat auch sein Gutes, wenn Du mit derartigen Machtworten diese Diskussion jetzt beendest. Denn sie ist eigentlich schon länger ausdiskutiert.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21818

Beitrag(#2303209) Verfasst am: 04.02.2024, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Da, wo alle Aspekte in beruhigender Ordnung zusammenpassen, sieht man einfach nicht, welcher davon nun prägender ist.

Bei wem ist die Geschlechtlichkeit schon in beruhigender Ordnung?

Das war leise Ironie: "Beruhigende Ordnung" für Binaritätsfetischisten.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 04.02.2024, 12:54, insgesamt einmal bearbeitet
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