DrBecks hat folgendes geschrieben: |
Sind die einzelnen künstlichen Neuronen elektronische Bauteile, wenn ja, wie groß sind sie etwa, aus welchen Materialien bestehen sie? Oder sind KNN in der Regel eher Software, die die Regeln eines KNN nur simuliert? |
DrBecks hat folgendes geschrieben: |
Hallo.
Ich schreibe derzeit einen Artikel über KI und Bewusstsein und bin in dem Zusammenhang darauf gestoßen, dass ich garnicht weiß, wie ein lernfähiges Künstliches Neuronales Netz (KNN) eigentlich real aussieht, woraus es physisch besteht etc. Man findet überall im Netz 10000 schlaue Diagramme und Schaltpläne, aber zu dieser Frage garnichts. Sind die einzelnen künstlichen Neuronen elektronische Bauteile, wenn ja, wie groß sind sie etwa, aus welchen Materialien bestehen sie? Oder sind KNN in der Regel eher Software, die die Regeln eines KNN nur simuliert? Experten an die Front. Ich danke vorab für Eure fachkundigen Antworten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Auf jeden Fall hat eine KI nichts mit Bewusstsein zu tun. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Bewusstsein ist eine magische Qualität, die natürlich nur von GOTT verliehen und nicht etwa von uns kleinen, unbedeutenden Menschlein künstlich erzeugt werden kann! |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||||
Vor ein paar Monaten hatten wir so eine Diskussion doch schonmal? Jedenfalls meinte einer der Nutzer, ich glaube fwo, daß es natürlich nicht effizient sei, ein komplettes Gehirn simulieren zu wollen, wenn es um irgendeine Frage ginge, bei der man sich mit KI helfen will. Sondern man bildet halt den entsprechenden Teilbereich ab. Noch dazu ist ja auch oft nicht erwünscht, daß die KI menschliche Anwandlungen zeigt. (Es bleibt natürlich dennoch eine spannende Frage, wie und wann überhaupt ein Bewußtsein entsteht. Und eins der Kuriosa bei der Entwicklung von neuronalen Netzen scheint zu sein, daß man zunächst einmal nicht unbedingt sieht, *wie* eine bestimmte Fragestellung von dem Netz genau gelöst wird. (Es gibt natürlich auch dafür Analysemethoden, mit denen die innere Struktur solcher Netze wieder aufschlüsselt, um zu erklären, *wie* das Netz zu seiner Antwort kommt. Aber auch das kann ja hinreichend unverständlich sein.) Könnte es also sein, daß - wenn erst einmal das Netz hinreichend komplex wird, auch irgendwann so etwas wie ein Bewußtsein entstehen könnte...?) |
DrBecks hat folgendes geschrieben: |
Oh weia, hätt' ich bloß nichts von Bewusstsein gesagt...!
@step & sehr gut: So richtig habt ihr meine Frage wohl nicht verstanden, jedenfalls step nicht. Also nochmal: Sind die einzelnen Neuronen in einem KNN tatsächlich existierende elektronische Bauteile, ähnlich wie Transistoren, die dann per elektrischen Leitungen verbunden werden? Oder wird alles per Software simuliert? |
sponor hat folgendes geschrieben: | ||
Ohne mich da jetzt intensiv kundig gemacht zu haben, wie der aktuelle Stand gerade genau ist: Ich nehme an, niemand wird Neuronen nachbauen (bzw. höchstens um das Funktionieren des biologischen Gehirns zu ergründen, also das Gegenteil der üblichen Nutzung). Das ist idR nur Software, die auf Standard-Hardware läuft. Oder vmtl. auch auf Nicht-Standard-Hardware bei den krasseren Szenarien, also z.B. bei Google oder Facebook im Data Center; die entwickeln auch mal gern selbst Chips (oder lassen entwickeln), wenn sie an Grenzen stoßen. Jedenfalls hat man abstrakte Schichten von "Neuronen", die (abstrakt) hintereinander geschaltet werden und so das gefilterte/bearbeitete Ergebnis der Vorgänger selbst wieder filtern/bearbeiten usw. Der große Unterschied ist v.a., dass die Verbindungen der Schichten und ihre Kopplungsstärke nicht einprogrammiert werden, sondern mittels diverser (abstrakter, mathematischer) Verfahren über das erwünschte Input-Output-Verhältnis trainiert werden. |
sponor hat folgendes geschrieben: |
Das ist idR nur Software, die auf Standard-Hardware läuft. Oder vmtl. auch auf Nicht-Standard-Hardware bei den krasseren Szenarien, also z.B. bei Google oder Facebook im Data Center; die entwickeln auch mal gern selbst Chips (oder lassen entwickeln), wenn sie an Grenzen stoßen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Ein "Neuronalprozessor" wär auf einen bestimmten Zweck optimiert, während "Standard-CPU" mehr so wie ein Schweizer-Messer mit 25 Werkzeugen oder Ganzjahresreifen sind: es geht, aber ein Spezialgerät(Schere,Winterreifen) kann effektiver sein. |
DrBecks hat folgendes geschrieben: |
So richtig habt ihr meine Frage wohl nicht verstanden, jedenfalls step nicht. Also nochmal: Sind die einzelnen Neuronen in einem KNN tatsächlich existierende elektronische Bauteile, ähnlich wie Transistoren, die dann per elektrischen Leitungen verbunden werden? |
DrBecks hat folgendes geschrieben: |
Oder wird alles per Software simuliert? |
step hat folgendes geschrieben: |
Es gibt allerdings exotische Ausnahmen, etwa innerhalb des Human Brain Projects wurden mW auch Versuche veranstaltet, Neuronen zu simulieren, also eine ähnliche Struktur wie im Gehirn aufzusetzen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
glaube kaum, dass neuronale Netze in Hardware heute noch zu den "exotischen Ausnahmen" gehören
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/welche-hardware-eignet-sich-besser-zur-ki-beschleunigung-a-720869/ Schließlich ist ein Neuron nur Addierer+Schalter und von den Dingern bringt man locker 10^6 ... 10^9 auf einem Chip so unter, dass die parallel arbeiten. Das ist dann allemal schneller, als sie seriell in einer Simulation durchzuleiern |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Die Daten zum Anlernen werden sicher erst mal durch einen normalen Rechner mit normaler Software auf einer normalen HD bereitgestellt. Aber wieso muss das Anpassen von Schwellwerten und Gewichtsfaktoren beim back propagation unbedingt über ein Softwaremodell laufen? |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Sagt niemand, daß es das muß. Hat aber den Vorteil, daß man flexibler ist bei der Anpassung des Netzes, wenn man nur die parallel-rechenintensivsten Teile in HW macht. |
Landei hat folgendes geschrieben: |
Ein KNN benötigt keine spezielle Hardware, es ist prinzipiell ein "ganz normales Programm" ... Programmtechnisch besteht ein KNN aus mehreren Schichten von "Neuronen", und Verbindungen zwischen diesen (normalerweise nur von der ersten Schicht zur zweiten, von der zweiten zur dritten u.s.w., aber es gibt auch andere Modelle, auch rekursive). Dabei sind - wie im Gehirn - normalerweise nicht die Neuronen das Entscheidende, sondern die Verbindungen, deren richtige "Gewichte" so lange gelernt werden müssen, bis das Netz zu einem Input den "richtigen" Output liefert. Die Eingangs- und Ausgangswerte sind einfach Listen von Zahlen, man muss also immer noch die Fragestellung und Antwort geeignet codieren (z.B. die Pixel von Bildern vorverarbeiten, damit die Menge an Input-Daten nicht so riesig ist). Manche Netze besitzen eine Lern- und eine Arbeitsphase (sind also irgendwann "fertig" und werden nur noch benutzt), andere lernen ständig dazu. |
Landei hat folgendes geschrieben: |
wobei natürlich bestimmte Anwendungen so rechenintensiv sein können, dass das rein praktisch gesehen nur ein Supercomputer erledigen kann |
Landei hat folgendes geschrieben: |
Ein KNN benötigt keine spezielle Hardware |
Zitat: |
Das Konnektom ist eines der heißesten Themen der Hirnforschung – eine Art Anatomie 2.0, doch weit jenseits der Grenzen von 1.0. So wurde erst unlängst beim Menschen ein doppeltes Netz hemmender Interneurone entdeckt. Moritz Helmstaedter, einer der führenden Konnektom-Forscher berichtet hier über Entwicklung, Stand, Perspektive und Bedeutung. |
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